Nochern im Herzen des UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal
Auf der Rheinhöhe 220 m ü. NN liegt die Weinbaugemeinde Nochern. Ihre Gemarkung ist 731 ha groß, davon sind 234 ha Wald (ca. 32%) und 22 ha Weinberge (ca. 3%).
Seinem Ortsnamen nach (Nack-Fels) ist Nochern eine keltische Siedlung, die im Laufe ihrer Geschichte oftmals den Namen gewechselt hat. Im Prümer Urbar wird Nochern erstmals 893 als Nockere und als Nochere erwähnt. Seinen heutigen Namen Nochern finden wir erstmalig 1590. Im 6. Jahrhundert wurde Nochern in das Missionsfeld des heiligen Goar mit einbezogen. Es gehörte zum Amt St. Goar, das später an die Eifelabtei Prüm gelangte. In der Abschrift des Prümer Urbar, einem Güterverzeichnis aus dem Jahre 893, werden in Nochern 15 Mansen (Hausgesäße) angegeben. Im Jahre 1089 wurde Nochern vom Abt Wolfram von Prüm dem Stift St. Goar geschenkt und gelangte in die Herrschaft des Grafen von Katzenelnbogen und nach deren Aussterben 1479 ab die Landgrafen von Hessen. Am 1. Januar 1528 führte Landgraf Philipp der Großmütige von Hesssen bereits die Reformation in der Niedergrafschaft ein. 1533 wird als erster protestantischer Pfarrer Johann Mombauer erwähnt.
Ab 1555 hat die Kirchengemeinde Nochern zusammen mit der Kirchengemeinde Lierschied einen Pfarrer und ab 1594 gehört noch Auel zur Kirchengemeinde Lierschied.
Von den Drangsalen des Dreißigjährigen Krieges wurde auch Nochern nicht verschont.So wird uns 1629 mitgeteilt, dass die meisten Gebäude des Dorfes abgebrannt waren, von der Kirche wird berichtet: „Sie war von Soldaten erbrochen und sehr verdorben worden.“ Im Jahre 1642 wird die Seelenzahl der Gemeinde mit 98 beziffert. Nachdem 1794 auch rechtsrheinische Teile in französische Hände gelangten, wurde auch das 369 Einwohner zählende Nochern von 1806 bis 1813 unter französische Verwaltung gestellt. Von 1815 bis 1866 gehörte Nochern zum Herzogtum Nassau und danach zu Preußen. Am 28. September 1893 wurde eine neue Kirche eingeweiht, die anstelle eines aus dem frühen Mittelalter schon vor der Reformation stammenden Kirchenbaues errichtet wurde.
Im Jahre 1900 wurde der Nocherner Sportverein gegründet, der im Jahre 1950 einen Sportplatz in der „Sandkaut“ anlegte. Dazu gehört auch ein neue Sporthalle, die in Eigenhilfe errichtet wurde
Bereits seit 1847 bestand ein erster Gesangverein im Dorf, der eingegangen ist, sodass 1919 der MGV „Frohsinn“ gegründet wurde. Nach den Pfarrakten besteht bereits seit 1640 eine Schule in Nochern. Erster Lehrer war Heinrich Kehrn. Als Schulhaus wird ein „Haus der Gemeinde“ von 1666 erwähnt. 1829 erfolgte der Neubau eines Schulhauses, das 1957 umgebaut wurde und jetzt als Gemeindehaus dient.
Durch die Gewaltherrschaft von 1933 bis 1945 wurden die jüdischen Mitbürger aus der jahrhundertelangen gemeinsamen Geschichte gestrichen.
So hat auch unser Ort jüdische Mitbürger als Opfer der Hitler-Diktatur zu beklagen.
Dorfansichten (Gallerie)